Fair Trade. Das klingt nach fairem Handel, guten Arbeitsbedingungen und einem ordentlichen Preis, der Produzenten gezahlt wird. Und ja, tatsächlich steht eben jenes rund um den Planeten verbreitete Fair-Trade-Siegel zurecht genau dafür. Im Blick auf den globalen Kaffeemarkt garantiert Fair Trade, dass der Käufer einen Mindestpreis bezahlt, der über jenem an der New Yorker und der Londoner Börse, den wichtigsten Kaffeehandelsplätzen der Welt, liegt. Daneben gibt es einen Dschungel an vielen weiteren Zertifizierungen, einige sind vertrauenswürdig, andere eher nicht.
Wir bei mehrwert kaffee haben uns bewusst dazu entschlossen ohne den Fair-Trade-Stempel zu werben - und werden oft gefragt, warum. Der Grund ist recht simpel: weil es unserer Ansicht nach einen besseren Weg gibt, Transparenz zu schaffen und so zu belegen, dass wir mit unseren Handelspartnern fair umgehen. Und weil das Geld für die Lizenzgebühr, die als Fair-Trade-Vertragspartner fällig wird, an anderer Stelle besser angelegt ist.
Statt Fair Trade sagen wir Direct Trade, also direkter Handel ohne Zwischenhändler. Dabei handelt es sich nicht um einen offiziellen Begriff, der in irgendeiner Weise geschützt wäre - sondern schlicht um die Art und Weise, auf der wir mit unseren Partnern Geschäfte machen. Und zwar ohne Umwege, direkt mit den Farmern vor Ort, Basis ist schlicht die Kaffee-Menge und -Qualität, die wir ordern.
Wir sind Teil von „The Pledge“, einer Initiative von Jonas Lorenz und anderen international tätigen Kaffeeröstern, unter deren Dach sich Unternehmen wie wir zusammengeschlossen haben, die versprechen, den sogenannten „free on board price“ offenzulegen, also die Summe, die - abzüglich der Kosten für etwa den Transport - direkt in die Tasche der Produzenten fließt. Dank „The Pledge“ ist der Begriff Direct Trade viel mehr als nur ein Marketing-Werkzeug - wir liefern echte Zahlen.
Und so ist es kein Geheimnis, dass wir in den letzten Jahren zwischen 3,4 und 5,4 US-Dollar pro Pfund an unsere kenianischen Partner gezahlt haben - und damit deutlich mehr als der Durchschnitt der via FairTrade zertifizierten Kaffeeproduzenten, bei denen der Mindestpreis für Arabica bei 1,4 US-Dollar liegt. Und wir wissen, dass die Differenz gut angelegt ist: Unsere Kaffeebauern arbeiten kontinuierlich an einer weiteren Verbesserung der ohnehin schon sehr hohen Kaffeequalität - ohne Zahlungen deutlich über dem Marktpreis wäre das so gut wie unmöglich.
Diesbezüglich werfen wir alle nicht ohne Grund den Blick auf die Bewertungen der Speciality Coffee Association (SCA), die ein Bewertungssystem für Rohkaffee entwickelt hat. Bewertet wird auf einer Skala von 0 bis 100, wer die 80er-Marke knackt, dessen Bohnen gelten als „special“. Der Wert unserer Partner lag zuletzt zwischen 84 und 86 Punkten.
Durch „The Pledge“ sensibilisieren wir unsere Kunden außerdem für den Fakt, dass hochwertiger Kaffee wie jener von mehrwert kaffee nicht ohne Grund ein paar Euro teurer ist als die Massenware im Supermarkt. Das Geld, das die Liebhaber von mehrwert kaffee ausgeben, landet dabei nicht nur auf den Feldern in den kenianischen Nandi Hills.
Seit unserer Gründung vor vier Jahren unterstützen wir zudem tatkräftig das soziale Projekt Crossroads, mit dem die Lebensbedingungen der Einheimischen nachhaltig verbessert werden sollen, die mit viel Liebe und Leidenschaft unsere Kaffeebohnen anbauen.
Bislang sind wir sicher, dass wir bei mehrwert kaffee diesem Anspruch gerecht geworden sind - wovon wir uns auch bei unserem jüngsten Besuch vor Ort anfangs des Jahres überzeugen konnten. Unser Weg mag auf den ersten Blick eigenwillig anmuten, aber wir sind davon überzeugt, dass er das beste Ergebnis für alle garantiert - vom Produzenten, über uns als Verkäufer bis hin zu euch, unseren Kunden und Kaffeeliebhabern.
Wenn ihr Fragen zur Thematik habt - meldet euch immer gern.